Arbeiten in Österreich

Die Einreise

EU-Bürger können mit Personalausweis oder Reisepass nach Österreich einreisen. Als Tourist können Sie sich drei Monate lang in Österreich aufhalten, ohne eine Aufenthaltsgenehmigung zu benötigen. Deutsche genießen in Österreich Niederlassungsfreiheit. Sie sind verpflichtet, sich innerhalb von drei Tagen nach Bezug der Unterkunft bei der zuständigen Behörde anzumelden. Das sind:

  • in Wien der Meldeservice der Magistratischen Bezirksämter
  • in den Bundesländern der Meldeservice der Gemeindeämter.

Für Aufenthalt änger als 3 Monate müssen Sie zusätzlich eine Anmeldebescheinigung oder Daueraufenthaltskarte (Gültigkeitsdauer zehn Jahre) beantragen. Als EU-Bürger benötigen Sie weder Beschäftigungsbewilligung, Arbeitserlaubnis noch einen Befreiungsschein für unselbstständige Tätigkeiten. Für Einwanderer der neuen EU-Mitgliedstaaten gelten Übergangsregelungen.

Länger als drei Monate darf im Land bleiben, wer

  • eine Krankenversicherung besitzt
  • in Österreich arbeitet oder
  • genügend Geld zur Verfügung hat, um den österreichischen Sozialsystemen nicht zur Last zu fallen.

Mit diesen Voraussetzungen können Sie sich einen „EWR-Ausweis“, eine Art Daueraufenthaltserlaubnis, ausstellen lassen.

Arbeitsmarkt

Die Wirtschaftskammer Österreich gab 2008 bekannt, dass über 80% der Unternehmen nach Arbeitskräften im Ausland suchen. Besonders in den Branchen Bau, Metall, Baunebengewerbe und Tourismus besteht Fachkräftemangel. Chance für deutsche Auswanderer: die geringe Mobilitätsbereitschaft der Einheimischen macht es oft schwer, Stellen mit Inländern zu besetzen.

Österreich aus deutscher Sicht

2011 arbeiten 83.000 Deutsche in Österreich. Ihre Zahl hat sich in 10 Jahren fast vervierfacht! Deutsche sind die zweitgrößte Einwanderungsgruppe. Nur aus dem ehem. Jugoslawien kommen mehr Arbeitnehmer.

Neben den Arbeitnehmern quer durch alle Branchen lockt es auch Studenten (v.a. Numerusclausus Flüchtlinge) und Unternehmen nach Österreich. Der Standortvorteil für Investoren ist an erster Stelle das flexible Arbeitsrecht.

Andererseits ist die Abgabenlast mit 44% höher als in vielen anderen Euro-Ländern. Und obwohl die Ösis im Euro-Vergleich moderat verschuldet sind – die Staatsschulden von 75% der Wirtschaftsleistung (höchster Fehlbetrag seit 15 Jahren) und dass über 40% des Bundeshaushalts für Renten und Zinsen draufgeht – das sind Vorboten künftiger Probleme. Auch mit dem freundlichsten Wiener Lächeln lässt sich solcher Dreck nicht mehr unter den Teppich kehren.

Bevölkerung

Österreich besteht zu zwei Dritteln aus Gebirge. Die Alpen prägen die Landschaft und die Menschen. Doch das „Kernland“ Österreichs ist das Gebiet um die Donau zwischen Linz und Wien. Jeder vierte Österreicher ist ein Wiener.

Österreich hat etwa 8,3 Millionen Einwohner bei einem Ausländeranteil von rund 10 Prozent. Statistik Austria rechnet damit, dass die Bevölkerung bis 2015 auf 8,55 Millionen steigen wird. 98 Prozent der Bevölkerung sprechen Deutsch. Österreich ist das einzige Land, das Deutschen keine Sprachbarriere aufstellt. Wichtigste Fremdsprache ist Englisch. Erwerbstätig sind gut 70 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter.

Entwicklung des Arbeitsmarktes

2011 liegt die Arbeitslosenquote mit 4,3 Prozent weit unter EU Durchschnitt. Und sie wird Schätzungen zufolge auch 2012 weiter leicht sinken. Ebenfalls bei der Jugendarbeitslosigkeit schneidet Österreich mit 7,8 Prozent wesentlich besser ab. Allerdings sind nur 35,5 Prozent der 55- bis 64-Jährigen erwerbstätig.

In den nächsten Jahren wird es mehr verfügbare Arbeitskräfte geben. Das liegt an:

  • der Zuwanderung (besonders aus Deutschland)
  • zunehmender Erwerbstätigkeit der Frauen
  • der Pensionsreform, die das Renteneintrittsalter anhob.

Die meisten neuen Arbeitsplätze werden in den Regionen Ober- und Niederösterreich geschaffen. Den weitaus größten Anteil an neuen Stellen haben die Wirtschaftsdienste sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Der Handel bleibt ein wichtiger Arbeitgeber für Frauen. Generell werden Frauen mehr von neu geschaffenen Stellen profitieren als Männer, die öfter in Saisonarbeit tätig sind.

Gesuchte Berufe

  • Das Handwerk sucht Baufachkräfte, Fachkräfte der Metallerzeugung und -bearbeitung, Feinblechner, Installateure, Schmiede, Schlosser und Elektriker.
  • Im Hotel- und Gaststättengewerbe sind Köche, Servicekräfte, Hausdamen und Gästebetreuer gefragt.
  • Das Gesundheitswesen sucht Krankenschwestern und -pfleger.
  • Einige technische wie Werkzeugmacher, Maschinenbautechniker sind gefragt.
  • In den kaufmännischen Berufen werden Speditionskaufleute und Verkäufer gesucht.
  • Akademiker (Ingenieure der Fachrichtungen Bau, Maschinenbau und Fahrzeugbau sowie Lehrer) haben gute Aussichten auf einen Arbeitsplatz.
  • Darüber hinaus gibt es einen Bedarf an Programmierern und Verkehrsberufen.

Quelle: Bundesagentur f. Arbeit/ ZAV

Arbeitslosenstatistik

Jahr 2008: 3,8 %
Jahr 2009: 4,8%
Jahr 2010: 4,4%
Jahr 2011: 4,3%
Jahr 2012: 4,2% (geschätzt)

Quellen: Europäische Kommission, Eurostat, Statistik Austria, FAZ vom 7. Juli 2011

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