Wer in der Schweiz seine neue Heimat sieht, sollte Roger Federer kennen. Und wer Federer kennt, muss Tennis mögen. 🙂
Das Finale der Australian Open wurde wieder zum Kampf der Giganten. Federer vs Nadal.
Die alte und die neue Nr. Eins
Befragt, wer der Größte in seinem Sport sei, antwortete Federer „Ich kann vielleicht der Größte in der Open-Ära werden, aber nicht der Größte aller Zeiten.“
Die Öffentlichkeit vergisst den sehr schnell, der nur noch die Nummer Zwei ist. Im vorigen Jahr sprach mancher von einer Götterdämmerung, weil der Schweizer „nur“ die US Open gewann und nach 237 Wochen an der Spitze der Weltrangliste von Nadal abgelöst wurde. Der innere Tenniszirkel weiß die Verdienste Federers höher einzuschätzen. Es ist schon bezeichnend, dass sich Nadal nach dem Finale der Australian Open bei Federer dafür entschuldigte, dass er gewonnen hat.
Federer sagte selbst zu den Erwartungen an die Nummer Eins, er habe in seinen besten Jahren „ein Monster geschaffen. (…) Es galt als unglaublich, wenn ich mal einen Satz verloren habe. Alles wurde übertrieben.“ Im Interview für die Berner Zeitung wurde Federer vor dem Finale gefragt: „Im Gegensatz zu vielen grossen Tennisduellen der Vergangenheit ist zwischen Ihnen und Nadal kein Feuer oder gar Hass zu spüren. Ist das in Ihrem Sinn?“
Seine Antwort: „Wir kommen gut aus, auf und außerhalb des Platzes, das stimmt. Wir sind auch meistens gleicher Meinung, was tennis-politische Sachen betrifft. Wir wollen das Tennis in die gleiche Richtung bewegen. Ich finde es wichtig und gut, dass es auf dem Platz fair zu- und hergeht. Auch die Fans spüren, dass wir uns respektieren. Natürlich wollen wir uns um jeden Preis schlagen, aber auch zeigen, dass Tennis ein Sport mit guten Manieren ist.“