Den folgenden Bericht hat mir gestern eine Freundin geschickt. Nur soviel vorweg: „Wir“ ist nachfolgend ein Ehepaar, das nach Lateinamerika ausgewandert ist und die deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt hat. Nach Jahren kehren sie für kurze Zeit zurück in die alte Heimat.
Ankunft in Deutschland
[..]Nach den endlosen Flugstunden kam man endlich auf dem Flughafen Frankfurt an, denn wir wollten nach dreißig Jahren sehen, wie es in der alten Heimat zuging – und bei dieser Gelegenheit eine Nichte besuchen…
Die Passkontrolle dauerte mehr als zwei Stunden, denn die knapp dreihundert Passagiere waren schließlich keine EU-Bürger…
Es war eine endlose Qual, denn Zweck der Einreise, Aufenthaltsdauer, Aufenthaltsort, zu besuchende Personen, mitgeführte Barmittel, Wertsachen, Kreditkarten, Krankenschutzbriefe und Dokumente aller Art wurden peinlich genau kontrolliert, gescannt, gestempelt und im Computer verewigt…
Dann kam die Zollkontrolle! Es war schon merkwürdig, wie sich deutsche Beamte für Rasierschaum interessierten, der nicht in der EU hergestellt wurde…
…das Schlimmste war jedoch, dass der mitgebrachte Teddybär als Import deklariert werden musste – und, nach Zahlung von 11,20 Euro, einfach „sichergestellt“ und einbehalten wurde, da er wohl nicht dem „EU-Standard“ entsprach und die Sicherheitsvorschriften und Spielwarenverordnungen Deutschlands verletzte…
(Wir wussten ja, dass man in Deutschland selbst winzige Taschenmesser als terroristische Tatwaffen deklariert – aber Teddybären…)
Das alles dauerte zwei weitere Stunden…
Zwischendurch wurde sogar ein Flug aus Tel Aviv abgefertigt, für den wir natürlich auf die Warteschleife gestellt wurden…!! Keine Passkontrolle – keine Gepäckkontrolle – keine Fragen – keine Belästigungen – nichts – nur freundliche Grüsse an unfreundliche Leute…!!
Endlich bekamen wir, zwei Minuten vor der Mittagspause, noch einen Leihwagen. Natürlich nicht den per Internet Vorgebuchten, sondern eine winzige Nuckelpinne, die in unserer „neuen Heimat“ noch nicht mal Studentinnen benutzen würden, da im Kofferraum nichts Platz findet, und Lärm und Geschepper einem den Spaß am Reisen verderben…
Man war aber so höflich, uns darauf hinzuweisen, dass wir gefälligst das zu nehmen hätten was da ist, denn die Warteschlange wäre lang – und Extrawürste würde man in Deutschland schon lange nicht mehr braten…
Auf der Fahrt bis nach Wiesbaden hörten wir nach der Zahl vierzig auf zu zählen – die Streifenwagen, Radar- und Verkehrskontrollen der allgegenwärtigen und muffeligen, überheblichen Polizei…
Es war schon ein tolles Erlebnis, denn auf genau 100 Kilometern Fahrt, wurden wir zweimal angehalten und kontrolliert – und beim zweiten Mal durften wir sogar unser Gepäck auf der Strasse ausbreiten und eine Leibesvisitation ertragen…
Wir haben unser Hotel gar nicht erreicht, denn wir bogen weit vor dem Ziel wieder ab und fuhren nach Frankfurt zurück, aktivierten unseren Rückflug und atmeten erst richtig wieder durch, als die Maschine vom Boden abhob…
Fazit
Wir haben fast die ganze Welt gesehen – und waren es gewöhnt, dass man Reisende ein wenig argwöhnisch beäugt, aber was aus Deutschland geworden ist, dass stellt selbst das alte KGB-Russland noch bei weitem in den Schatten…
Wir werden natürlich noch ein paar Länder besuchen solange wir laufen können, aber der Herr bewahre uns davor, jemals wieder einen Fuß auf deutschen Boden zu setzen – denn es gibt auch andere Polizeistaaten, die wesentlich netter mit ihren Touristen umgehen…!!
Mein Kommentar:
Vielleicht merkt ihr ja gar nicht mehr, zu welch komischer „Rasse“ ihr gerade verkommt, und ich halte es für klüger, euch nur noch aus der Ferne zuzuschauen…
…denn dort, wo ihr wohnt, hat ein freiheitsliebender Mensch nichts mehr zu suchen…!!