Reisende, Auswanderer und Sommerfrischler aufgepasst: In mehreren Ländern Mitteleuropas werden von der Ständigen Impfkommission (Stiko) Schutzimpfungen gegen Zeckenbisse empfohlen.
Als besonders bedroht gelten Österreich, die Schweiz, Länder des Baltikum und die Tschechische Republik.
Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts in Berlin sind diese Länder Risikozonen der Frühsommer-Meningitiserkrankung FSME. Dem gegenüber ist die durch Zecken übertragene Borreliose weniger kritisch. Denn Borreliose ist mit Antibiotika therapierbar. Nur kann man sich eben die Zeckenkrankheit nicht aussuchen.
Wie ernst die Gefahren sind, zeigen die Zahlen: In Österreich sind 80 Prozent der Bürger gegen den FSME-Erreger geimpft. Doch nur 20 Prozent der Deutschen sind geschützt.
Krankheitsüberblick
Borreliose | FSME | |
übertragen durch | Zeckenbiss | Zeckenbiss |
Behandlung | Antibiotika | präventive Impfung mit abgeschwächten FSME Erregern |
ohne Behandlung | kann ausheilen | heilt nicht von selbst aus |
Immunität | nicht möglich (auch nicht nach ausgeheilter Borreliose) | durch Impfung |
Etwa 40 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich nach einem Zeckenstich an Borreliose, jede fünfte Zecke ist Trägerin des Erregers. Einen Impfschutz gibt es nicht.
Wer im Frühjahr und Sommer in die o.g. Länder reist, sollte sich gegen Zeckenbisse impfen lassen. Risiken durch die Impfung gibt es praktisch keine:
- Impfschäden treten selten auf
- das Bundesland haftet für die Impfung
- Krankenkassen übernehmen die Kosten der Schutzimpfung
Zahl der Erkrankungen steigt weiter
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit widerspricht der gängigen These, dass es nach kalten Wintern weniger Zecken gäbe und sie eine kleiner Gefahr darstellen. Im Januar ’08 wurde der FSME-Erreger sogar in Südkorea gefunden. Warum sich die Zecken vermehren und zunehmend infiziert sind, ist bisher kaum erforscht.
Verwandte Themen: Das gehört in die Taschenapotheke (Reiseapotheke).