Über 60% der Deutschen denken übers Auswandern nach. Und viele, die gegangen sind, erleben dann ihr Blaues Wunder. Woran liegt das und was können sie besser machen?
Der Traum vom Leben im Ausland platzt später oft wie eine Seifenblase. Nach einer Umfrage von „Justlanded“ bezeichnen 68 Prozent der Deutschen (1) ihren Start im Zielland als „schwieriger als erwartet“. 71 Prozent wollen später einmal zurück nach Deutschland.
Immer mehr Deutsche wandern aus. Laut Statistischem Bundesamt gingen
- 2005 rund 144.000,
- 2006 mehr als 155.000, und
- 2007 mehr als 165.000 Deutsche ins Ausland.
- Für 2008 liegen derzeit noch keine Zahlen vor.
Der Auslandsumzug scheint heute so einfach, doch dann … entspricht die Realität im Ausland nur selten den Erwartungen. In der Umfrage gaben nur 34% der Deutschen an, dass sie im Ausland besser leben als im Herkunftsland. Als „sehr glücklich“ bezeichneten sich lediglich 22%. Rund die Hälfte, 45% der Befragten, empfinden ihr Leben in der neuen Heimat als genau so gut wie in Deutschland.
Zum Vergleich: in einer Umfrage von Oz Forex unter britischen Auswanderern gaben 78% der Befragten an, dass sie im Ausland glücklicher sind.
Was steht den Auswanderern im Wege?
Die größten Hindernisse sind die fremde Kultur (85%) und der Aufbau eines Freundeskreises (72%). Danach folgen die Jobsuche (34%), die Wohnungssuche (38%) und die Schwierigkeiten beim Erlernen der Fremdsprache (42%).
Was sind die größten Hürden?
Für die ersten Monate musst du finanziell abgesichert sein. Gehe nur ins Ausland, wenn du finanzielle Rücklagen oder fortlaufende Zahlungen aus Deutschland für mindestens sechs Monate hast. Plane mindestens ein halbes Jahr ein, um eine neue Einkommensquelle (neue Arbeitsstelle) zu finden.
Wie hoch sind deine Lebenshaltungskosten in Deutschland in den letzten zwei Jahren? In den ersten zwei Jahren im Ausland kann man mit dem 1,5fachen bis 2fachen dieses Betrags rechnen. – Diese Summe muss man nicht bar in der Tasche mitführen, aber sich darauf einstellen, diese Ausgaben bewältigen zu können. Andernfalls wird der Neustart eine Zeit herber Abstriche in der Lebensqualität oder man scheitert ganz.
Die Rückkehr sollte auch unbedingt eingeplant werden. Dafür ist ein finanzielles Polster genau so wichtig wie die Kontaktpflege in der alten Heimat: Familie, Freunde, alter Arbeitgeber.
Last but not least: Es ist wichtig, Kontakte und Freundschaften im Zielland zu knüpfen und zu pflegen. Es mag verlockend sein, sich da an die Landsleute zu halten. Aber ob das reicht? Das darf stark bezweifelt werden. Öffne dich für die Einheimischen! Wenn du da Anschluss findest, hast du sehr viel erreicht.
Als schlechtes Beispiel will ich an viele Einwanderer in Deutschland erinnern. Seien es Polen, Russen, Türken …. Sie leben oftmals mit ihren Landsleuten und bleiben Fremde, auch wenn sie fünf Jahre in der Nachbarschaft wohnen. Und wenn sie irgendwann gegangen sind, macht es für die angestammten Einwohner so gut wie keinen Unterschied.
(1): Die Fragen richteten sich an die deutschen Muttersprachler. Die Menschen aus der Bundesrepublik machen den weitaus größten Teil aus; die Antworten sind aber nicht exklusiv von ihnen.
Kein Wunder
Wenn man die ganzen Auswanderer Sendungen im Fernsehen sieht, ist das kein Wunder, wenn alle wieder zurückwollen. Die wenigsten schaffen es ja, sich vorher mal mit der neuen Sprache, Kultur usw. zu beschäftigen.
Urlaub ist eben etwas anderes…
Rueckwanderer
Nicht imer alles glauben was im Fernsehen gezeigt wird! 😉
Es gibt einige Deutsche die wieder zurueck nach D. gehen(da kenne ich auch einige) aber die meisten schaffen es und bleiben im Ausland.Man muss auch unterscheiden,aus welchen Gruenden die Leute zurueckkehren!Manche waren leider schlecht vorbereitet und kamen mit Land,Leute und Sprache nicht klar.Andere sind etwas abgehoben,waren zu protzig und haben eine Bruchlandung hingelegt, aber ich kenne auch Leute die eine super Zukunft im Ausland hatten aber aus privaten Gruenden zurueck nach D. sind.