Ich stelle euch hier meine Erfahrungen mit Navigationsgeräten vor. Gute Erfahrungen habe ich mit einem TomTom Navi gemacht.
Meine erste Wahl ist das TomTom Start 25. Ich habe es vor 6 Jahren gekauft und wir sind immer angekommen. Es geht hier um Überlegungen für autofahrende Auswanderer! Es geht nicht um die zuverlässigste App bezogen auf deutsche Straßen!
Wer im Ausland mit seiner App gute Erfahrungen gemacht hat, der weiß mehr als ich 🙂 Lass einen Kommentar da, welche App dich ans Ziel bringt.
Ansonsten … gehen wir 15 Jahre in der Zeit zurück: Wir schauen uns die Vorteile eines nachgerüsteten Navigationsgeräts an.
Was ist gut am TomTom Start 25?
Erstens: Es ist robust.
Zweitens: Es hat Karten für alle Länder Europas bis nach Bulgarien. Also auch jeder Holperweg in den Dörfern ist drauf, auch unbefestigte Wege auf dem Land sind verzeichnet. Das ist lustig, wenn wir mit Navi nach Hause fahren, meldet es sich „Achtung: Ihr Ziel liegt auf einer unbefestigten Straße.“ – und der Besuch hält sich an den Türgriffen fest, wenn wir dann den ausgewaschenen Geröllhang runterfahren. Uns ging es anfangs auch so.
Drittens: Es kann außer Zielen nach Adresseingabe auch Geo Koordinaten verarbeiten. Das ist in Osteuropa wichtig, wo Dörfer keine Straßennamen und keine Hausnummern haben. Man findet dann kein Haus anhand seiner Postadresse.
Viertens: Es kann in jedes Auto mitgenommen werden, das eine 12 Volt Steckdose hat.
In den Städten auf dem Balkan ist es auch nicht besser. Zum Beispiel IKEA in Sofia (Sofia ist die Hauptstadt) … IKEA liegt zwar an der Ringautobahn, die um die Stadt herum führt – aber eine Adresse mit Straße und Hausnummer führt nicht sicher ans Ziel. Was aber funktioniert, sind die Koordinaten vom Parkhaus.
Muss es ein TomTom Navi sein?
Nein. Wichtig ist:
- Suche dir ein aktuelles Navi mit der erforderlichen Länderabdeckung.
- Das Straßennetz für dein Zielland muss dabei sein
- Das Straßennetz der Transitländer muss dabei sein.
Spricht etwas gegen verbaute Navis?
Navis, die fest im Auto verbaut sind, sind stylisch und gut zu bedienen, aber die Kartenupdates sind als jährlicher Kostenfaktor zu berücksichtigen.
Spricht etwas gegen Navigations-Apps?
Ich habe zu wenig Auslandserfahrungen mit Apps zum Navigieren, um das verallgemeinern zu können. Es hängt vieles am Mobilfunktarif und der Netzabdeckung. Wir hatten es oft erlebt, dass wir in den Transitländern kein Netz hatten: keine Email, kein Internet.
Um im Ausland Netz zu haben und das Navi nutzen zu können, muss Roaming erlaubt sein. Durch die EU-Regulierung dürfen die Tarife nicht von den inländischen abweichen. Bei einer kurzen Fahrt mache ich mir da keine Sorgen, falls doch – Dauernutzung beim Auswandern wäre eine andere Sache. Die ungeahnt hohen Roaming-Gebühren waren früher das Schreckgespenst der Auslandsreisenden …
Ich gehe davon aus, dass es Mobilfunk-Tarife geben müsste, die mittels Roaming EU-weit abdecken zu transparenten Kosten, aber ich habe das nicht ausprobiert.
Updates: Straßendaten selbst aktualisieren?
Mit das Wichtigste bei einem portablen Navi sind die Karten-Updates: Sie sind kostenlos und man kann so häufig aktualisieren, wie man es braucht. Für mich ist es praktisch, und es geht so:
- das Gerät per USB Kabel an den Computer anschließen,
- das Programm TomTom MyDrive Connect öffnen
- die Daten erst auf den PC runterladen und von hier aufs Navi aktualisieren.
Ich weiß, das klingt jetzt nicht sonderlich modern oder technikaffin, nix Bluetooth, nix Sprachsteuerung – und darum ist der Vorgang andererseits überschaubar und ich weiß, wenn was schief geht, wo es passiert. Kartenupdates waren immer mehrere Gigabyte groß, mit schnellem Netz dauert das sechs Minuten. Mit langsamer Verbindung, zwei Stunden und dann bricht der Download ab: nochmal das Ganze. Oder der Strom fällt aus.
Aktuelle Verkehrsinformationen?
Aktuelle Verkehrsinfos sind m.E. außerhalb von Deutschland von zweifelhaftem Wert. Ich habe oft erlebt, dass Baustellen oder Umleitungen nicht gemeldet wurden – oder, wenn sie einmal in der Datenbank waren, nicht zeitnah abgemeldet. Mit Radarfallen und Unfällen ist es noch unzuverlässiger. Das Ergebnis: ständig Alarm um Nichts.