Arbeiten in Südafrika

Blauer Ozean, weißer Sandstrand und im Rücken der Tafelberg … Touristen in Südafrika kommen da ins Schwärmen. Aber wie zeigt sich Südafrika für den Expat, der dort arbeitet?

Der Tafelberg

Wer zum Arbeiten nach Südafrika kommt, lernt die andere Seite des Lebens in Südafrika kennen. Touristen dösen im lieblichen Western Cape in der Sonne. Das wirtschaftliche Zentrum des Landes aber ist Johannesburg. Die meisten Expats sind in der Provinz Gauteng tätig. Diese Region erlangt regelmäßig in den Kriminalstatistiken traurige Rekorde.

Zahlen von 2007

Nach Polizeiangaben sind

  • im zweiten Halbjahr 2007 landesweit fast 9000 Menschen ermordet worden
  • 100.000 Opfer schwerer Raubüberfälle gemeldet.

Die Amerikanische Handelskammer schlug daraufhin Alarm. „Amerikanische Unternehmen sehen die Verbrechen und insbesondere die Gewaltverbrechen mit Sorge“, kommentiert sie die Schwierigkeiten, Mitarbeiter nach Südafrika zu entsenden. Die Deutsch-Südafrikanische Handelskammer bestätigt diese Entwicklung. Südafrika gehört zu den gefährlichsten Ländern der Welt, das zeigen Umfragen unter Expats seit Jahren.

Sicherheit der Mitarbeiter

Die Unternehmen haben nur eine Chance: Sie investieren in die Sicherheit ihrer Mitarbeiter. Vergitterte Fenster, elektrische Zäune, Bewegungsmelder im Garten und Alarmanlagen im Haus sind Standard. Bewachte Wohngebiete, wie man sie aus den USA kennt, werden rund um die Uhr vom Wachdienst kontrolliert.

Ein Plus an Sicherheit versprechen Häuser mit einer „Sicherheitszelle“. So wird der vom Wohnbereich mit Gittertüren abgetrennte Schlafbereich bezeichnet.

Ein Hijacking-Vermeidungskurs gehört ebenfalls zum obligatorischen Training für Neuankömmlinge. Fahrzeug-Entführung gehört mit 13.000 Fällen pro Jahr zu den häufigsten Straftaten in Südafrika. Das Perfide daran: die Autodiebe sind oft organisierte Banden mit Verbindung zur Polizei.

Warum dann in Südafrika arbeiten?

Warum ziehen Auswanderer nach Südafrika? Trotz der Schattenseiten sind die Lebensbedingungen herausragend gut. Der Sommer dauert 8 Monate. Ausländische Arbeitnehmer leben meist in großzügigen Häusern mit Garten und Swimmingpool. Angestellte für Haushalt und Kinderbetreuung sind günstig zu haben. Privatschulen und das (private) Gesundheitswesen haben europäisches Niveau. Internatsschulen können sich mit Eliteschulen in Europa messen – dabei sind sie deutlich billiger.

Es sind also durchaus handfeste Pro-Argumente, die für Südafrika sprechen. Wer ans Kap zieht, tut dies nicht aus kolonialer Nostalgie. Sondern weil er in einem wirtschaftlich aufstrebenden Land arbeiten kann. Südafrika ist der Vorreiter des gesamten Kontinents. Seit dem Ende der Apartheid erlebt Südafrika die längste Wachstumsphase seiner Geschichte.

Empfehlungen

1 Kommentare

  1. Arbeits- und Lebensbedingungen
    Hallo, ich lebe seit fast 3 Jahren in SA und moechte nur mal eindringlich auf die Schattenseiten hinweisen.

    Fast jeder, der sich in SA bewirbt denkt an Kapstadt. Leider gibt es dort viel zu wenig Arbeit und ausserdem wird dort meistens nicht gut bezahlt. Die Wirtschaftliche Metropole ist Johannesburg. Joburg hat die, neben Rio de Janero, die hoechste Crimerate der Welt. Es gibt niemanden meiner Kollegen, der nicht schon einmal Opfer eines mehr oder weniger schlimmen Verbrechens geworden ist. Joburg ist ausserdem nicht gerade schoen und schon gar nicht interessant, aber man kann hier mit einer guten Ausbildung, am besten Universitaetsabschluss, sehr viel Geld verdienen. Ich verdiene fast das Doppelte von dem was ich in D bekommen habe bei deutlich weniger Steuern.

    Die politische Lage ist mehr als fraglich. Der ANC, die regierende Partei, singt seit neuestem wieder „Kill the Boeres“ und sie stehen scheinbar auch dahinter, die Polizei ist Korrupt und es vergeht kein Wochenende an dem man nicht angehalten wird. Der Zweck ist das Erhalten von Schmiergeld wegen nicht nachvollziehbarer Vergehen.

    Ganz grundsaetzlich kann ich Auswandern mit Kindern nicht empfehlen. Die Schuldbildung ist teuer und schlecht und einmal fertig mit dem Studium, bekommen die Schwarzen Absolventen wegen des BEE immer zuerst eine Chance. Ohne wirklich gute Beziehungen wird die Jobsuche dann aeusserst Schwierig. Jobs die man ohne akademische Ausbildung ausueben kann sind aeusserst schlecht bezahlt

    Sichere Wohnungen sind teuer, Gebrauchtwagen sind teuer, Lebensmittel sind genauso preiswert wie in D und fuer seine Steuern bekommt man nichts. Schulen muessen bezahlt werden, Gute so um 4000rand plus pro Kind. Krankenversicherungen sind privat abzuschiessen und unbedingt notwendig und kosten so um 2000Rand fuer singles entsprechend mehr fuer Familien.

    Als Auslaneder bekommt man Kredite, beispielsweise fuer ein Auto, nur wenn ein Suedafrikaner buergt oder wenn man 50% bringen kann.

    Alles in allem kann ich SA nur empfehlen um schnell viel Geld zu verdienen oder um einen wunderbaren, unvergesslichen Urlaub am Kap zu machen.

    MFG Ole

    Antworten

Schreibe einen Kommentar