Viele Deutsche träumen den amerikanischen Traum: Studium, Jobben oder ein beruflicher Neustart in den USA – in der Neuen Welt neu anfangen. Tausende Deutsche wandern jedes Jahr in die USA aus. Wie stellen sie es an, die begehrte Greencard (offiziell: „United States Permanent Resident Card“) zu erhalten? Welche Möglichkeiten außer der Verlosung gibt es?
Mit der Greencardverlosung wird alles möglich! Falsch! Dennoch hält sich diese Idee hartnäckig. Ich stelle Ihnen die Greencard Lotterie vor und die Alternativen, die es sonst noch gibt. Denn das sind gar nicht so wenige. Allerdings wird dem Auswanderungswilligen weder bei der staatlichen Lotterie noch beim Auswandern auf eigene Faust etwas geschenkt.
Greencard, was ist das?
Einmal im Jahr verlost die US-Regierung 55.000 unbefristete Aufenthaltsgenehmigungen. An dieser Lotterie können Sie direkt ohne Hilfe Dritter teilnehmen oder Sie suchen dafür eine Agentur. Die Green Card Lotterie ist eine echte Verlosung von Einwanderungserlaubnissen in die USA. Wer ein Los gezogen hat, muss – um einreisen zu können – außerdem
- eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, mindestens Realschulabschluss
- ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen
- eine Gesundheitsprüfung bestehen
- die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nachweisen, durch ein Arbeitsangebot, Startkapital oder einen in den USA lebenden Bürgen
Die Höhe des erforderlichen Startkapitals ist nicht verbindlich festgelegt. Hier wird im Einzelfall bei dem persönlichen Gespräch in der amerikanischen Botschaft entschieden. So weit alles klar?
Wenn Sie jetzt fragen: Und wie stehen die Chancen auf die Greencard? Im Jahr 2008 bewarben sich 13,6 Millionen Menschen für 60.000 Green Cards. Auch wichtig zu wissen: 40 Prozent der Bewerbungen werden aufgrund von Formfehlern aussortiert!
Zahlen und Hintergründe zur Verlosung der Greencard
Ist es mit etwas Glück für jeden möglich, das „große Los zu ziehen“? Jedes Jahr verlost doch die US-Regierung weltweit 55.000 GreenCards. Dabei sollte man wissen, dass es mehr als 20mal so viele Teilnehmer gibt. Wenn man die Kandidaten mit der Menge an Greencards vergleicht, wird deutlich, dass die Chancen sehr klein sind. Oft verzerren falsche Vorstellungen und Wunschdenken um die Greencard den Blick auf die Gegebenheiten. An der Greencard Verlosung kann jeder teilnehmen … aber nicht jeder bekommt sie.
- Etwa 12 Millionen Menschen weltweit nehmen an der Verlosung teil (1.200 in Deutschland) – und 55.000 gewinnen.
- Der Gewinn ist bescheiden: Gewinner erhalten lediglich das Recht, die Greencard zu beantragen = einen Einwanderungsantrag zu stellen. Und Sie sparen 300 Dollar Gebühren. Doch dadurch wird das ganze Antragsverfahren für Sie noch lange nicht kostenlos.
- Sie können auch unabhängig von der Lotterie die Greencard beantragen. Die Kosten sind dann um ca. 300 Dollar höher.
- Wer an der Lotterie teilgenommen hat und ausgelost wurde, erhält im Frühsommer des nächsten Jahres eine Benachrichtigung mit den erforderlichen Anträgen und Dokumenten.
Erst jetzt beantragt man die eigentliche Einwanderung in die Vereinigten Staaten. Für Fehler gibt es kein Pardon, also ist Genauigkeit gefordert beim Ausfüllen.
Achtung Abzocker
Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie das allein angehen oder sich Hilfe holen. Mit professioneller Unterstützung ist man auf der sicheren Seite. Allerdings wird hierbei immer wieder vor Abzockern gewarnt. (Und da gibt es mehr als genug – hinterher ist man immer schlauer). Also prüfen Sie genau, wem Sie sich anvertrauen. Die Greencard Lotterie setzt die üblichen Kriterien an Einwanderer nicht außer Kraft!
Kriterien für US Einwanderer
Die US Regierung fordert von Einwanderern eine gute Schulbildung. Das heißt, entweder 12 Jahre (Gymnasium) oder wenn die Schulzeit kürzer war, werden 2 Jahre Berufserfahrung in einem Ausbildungsberuf verlangt. Fachwissen, die Berufserfahrung und die finanzielle Sicherheit des Bewerbers werden berücksichtigt. Schulabschlüsse und Arbeitszeugnisse sind als Beleg wichtig. Auch eine umfangreiche Gesundheitsprüfung gehört zum Check der Auswanderungswilligen.
Der weitere Ablauf
Nachdem Sie Ihre Unterlagen eingereicht haben, geht es wie folgt weiter.
- Soweit Ihr Antrag formal in Ordnung ist und Sie die inhaltlichen Anforderungen erfüllen, wird er Ihnen wieder zugeschickt.
- Nach einigen Wochen bekommen Sie einen Termin beim zuständigen US-Konsulat.
- Bei dem Termin nimmt man Sie persönlich in Augenschein und Sie müssen die Antragsgebühr bezahlen.
Auf die weiteren Schritte des Antragsverfahrens soll hier nicht eingegangen werden. Nur soviel: Sobald Sie die Visa erhalten haben, sollen Sie innerhalb von 6 Monaten in die USA übersiedeln. Fristverlängerungen sind u.U. möglich.
Wer die Permanent Residency über die Greencard erhält, hat in den Vereinigten Staaten den zweiten Schritt zur Einbürgerung geschafft. Insgesamt gibt es drei Schritte auf dem Weg zur US Staatsbürgerschaft:
- Einwanderungsvisum
- Permanent Residency mit Green Card
- US-Staatsbürgerschaft
Rechte und Pflichten
Um ihren Rechtsstatus aufrechtzuerhalten, müssen Greencard-Inhaber (permanent residents) vor allem drei Voraussetzungen erfüllen:
- Sie müssen, wenn sie ihren ständigen Wohnsitz wechseln, den United States Citizenship and Immigration Services ihren Adresswechsel innerhalb von 10 Tagen mitteilen.
- Sie sollten die Green Card erneuern, bevor das aufgedruckte Gültigkeitsdatum abläuft (derzeit sind die Visa 10 Jahre gültig). Der Rechtsstatus der Permanent Residency besteht zwar grundsätzlich fort, selbst wenn die Karte verfällt. Aber es kann Komplikationen geben, die vermeidbar sind.
- Sie müssen in den USA präsent sein.
Der letzte Punkt soll kurz erläutert werden. Permanent Residents, die länger als 6 Monate im Ausland sind, können bei der Wiedereinreise über die Gründe des langen Auslandsaufenthalts befragt werden und darüber, ob sie ihren Hauptwohnsitz weiterhin in den USA haben wollen. Für Auslandsaufenthalte, die länger als ein Jahr dauern, muss vor der Abreise eine Rückkehrerlaubnis (Re-entry Permit) beantragt werden. Möglich und empfelenswert ist das auch für Aufenthalte von 6 bis 12 Monaten.
Verstöße gegen die Pflichten eines Green-Card-Inhabers können zum Entzug der Green Card führen. Oder die US Regierung entzieht die Greencard nicht, aber behält sich vor, den Antrag auf Staatsbürgerschaft (Naturalization) abzulehnen oder zu verzögern.
Was ist die GreenCard-Lotterie überhaupt?
Die USA sind das Einwanderungsland schlechthin. Da aus einigen Ländern, wie z. B. China oder den Staaten Mittel- und Südamerikas sehr viel mehr Einwanderer als aus anderen Ländern kommen, wurde zur Regulierung die Visavergabe als Lotterie geändert.
Mit dem Diversity-Visa-Programm – so der offizielle Name der GreenCard-Verlosung – vergibt die US-Regierung seit Anfang der 90er Jahre jährlich weltweit 55.000 unbefristete Aufenthaltsgenehmigungen. Die Auswahl der Gewinner erfolgt dabei per Zufallsverfahren nach festgelegten Länderkontingenten. Damit soll die Vielfalt der verschiedenen Einwanderergruppen gewährleistet bleiben.
Nur ein kleiner Teil der Immigranten erlangt die Green Card durch die Green-Card-Lotterie. Die Vergabe per Los entspringt aus dem Wunsch der Regierung, dass aus bestimmten Herkunftsländern mehr Menschen einwandern, die das vorher nicht taten. Und darum sind auch manche Herkunftsländer ausgeschlossen, aus denen eh viele Immigranten kommen, zum Beispiel Großbritannien. Darum heißt die Greencard Lotterie offiziell Diversity-Immigrant-Visa-Programm: man will die Vielfalt der Einwanderer erhöhen.
Was ist eine Greencard?
Greencard ist der Name für das Einwanderungsvisum in die Vereinigten Staaten. Genau genommen ist das Wort „Greencard“ nur in der Umgangssprache üblich. Die exakte Bezeichnis lautet „lawful permanent residence“. Aber wer kennt als Uneingeweihter schon diesen Begriff! Die exakte Bezeichnung enthüllt immerhin, was die umgangssprachliche im Unklaren lässt: permanent residence erlaubt den unbefristeten Aufenthalt und die Arbeitsgenehmigung in den USA. Unbefristet heißt nicht unwiderruflich. Bei Missbrauch könnte Ihnen die Greencard durchaus auch wieder entzogen werden.
Die United States Permanent Resident Card ( umgangssprachlich: Green Card) ist ein Ausweisdokument der Vereinigten Staaten. „Die Einwanderungsbehörde United States Citizenship and Immigration Services (USCIS) stellt das Dokument auf Antrag Personen aus, die noch keine Staatsbürger der USA sind, sich jedoch mit Einwanderungsabsicht in den USA niedergelassen haben. Inhaber der Karte werden als Lawful Permanent Residents (LPR) oder kurz Permanent Residents bezeichnet. Der Name Green Card leitet sich von den ersten Ausweisen ab, welche eine grüne Schrift sowie ein grünlich gefärbtes Foto trugen.“ (Wikipedia)
Von anderen Visa unterscheidet sich die Green Card dadurch, dass sie nicht zeitlich begrenzt gilt, sondern zum unbefristeten Aufenthalt in den USA und zur Arbeitsaufnahme berechtigt. Andere Visa werden in den Reisepass eingeklebt oder gestempelt – bei der Greencard ist das anders. Sie ist ein eigener Ausweis, heute hat sie Form der Chipkarte. Im Jahr 2010 lebten in den USA 12,6 Millionen Green-Card-Inhaber, rund vier Prozent der Gesamtbevölkerung.
Vier Wege, um die Greencard zu bekommen
- Der sicherste Weg: Heirat mit einem amerikanischen Staatsbürger. Allerdings ist dieser Weg nur für die wenigsten gangbar.
- Ein US-amerikanischer Arbeitgeber ist bereit, Sie einzustellen.
- Als Unternehmer haben Sie auch ganz gute Chancen auf eine Greencard – vorausgesetzt, Sie erfüllen die Anforderungen der Einwanderungsbehörde.
- Die vierte Möglichkeit ist die seit über 20 Jahren jährlich stattfindende Lotterie, in der Einwanderungswillige aus aller Welt das begehrte Visum gewinnen können.
Von der Green Card zur amerikanischen Staatsbürgerschaft
Permanent Residents, die diesen Status seit mindestens 5 Jahren haben, von den letzten 5 Jahren mindestens 30 Monate in den USA verbracht haben und einige weitere Voraussetzungen erfüllen, können den Antrag auf Erlangung der US-Staatsbürgerschaft stellen. Für Ehepartner von US-Staatsbürgern beträgt die Wartezeit nur 3 Jahre. Permanent Residents, die minderjährig und unverheiratet sind, erlangen die US-Staatsbürgerschaft per Gesetz, sobald ihre Eltern (mindestens 1 Elternteil) die amerikanische Staatsbürgerschaft erwirbt.
Zahlen zur Green Card
Die größte Zahl an Green Cards wird in den letzten Jahren an Bewerber aus Mexiko ausgegeben. 2013 waren es 135.028 Karten. Das muss nicht überraschen. In einigen Gebieten der USA sind Latinos die größte Bevölkerungsgruppe. Wenn jetzt Bewerber aus Mexiko die Zuwanderung dominieren, ist das zum großen Teil die Familienzusammenführung, nachdem ein Teil schon länger in den USA lebt und arbeitet. Die nachfolgenden Herkunftsländer sind China (71.798 Greencards), Indien (68.458), die Philippinen (54.446), die Dominikanische Republik (41.311), Kuba (32.219), Vietnam (27.101), Südkorea (23.166), Kolumbien (21.131), Haiti (20.351), Jamaika (19.400) und El Salvador (18.260). Das europäische Land mit den meisten Green-Card-Empfängern war Großbritannien.
Im Jahr 2011 waren von insgesamt 13.070.000 Permanent Residents geschätzte 180.000 in Deutschland geboren.
Geschichte der Greencard
Alles begann mit dem Kriegseintritt der USA 1940. Ein Gesetz wurde verabschiedet, das die Meldepflicht für Personen festschrieb, die ohne US-Staatsbürgerschaft in den Vereinigten Staaten leben. Das war der Alien Registration Act, um die unter Kriegsbedingungen erhöhte Gefahr im Landesinneren zu kontrollieren. Es ging damals nicht darum, zwischen legal und illegal Eingewanderten zu unterscheiden (das kam später).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges behielt man den Registrierungszwang bei, er wurde Teil jeder regulären Einwanderung. Ankommende Ausländer wurden bei der Ankunft registriert und erhielten die jeweils passenden Visa (Alien Registration Cards genannt). Permanent Residents erhielten ein kleines Dokument auf grünem Papier – die erste „Green Card“.
Webtipps
- Länderbericht: USA für Auswanderer
- Website der U.S. Embassy & Consulates in Germany mit Visa-Informationen
- Wikipedia Artikel über die Greencard beschreibt auch die Alternativen zur Lotterie, um die Greencard zu bekommen
letzte Bearbeitung: 12.07.2021