Das Fürstentum Monaco ist ein Stadtstaat in Westeuropa. Es liegt von Frankreich umschlossen an der Mittelmeerküste nahe der italienischen Grenze. Monaco gehört mit einer Fläche von 2 Quadratkilometern zu den Zwergstaaten Europas.
Monaco ist vor allem bei den Reichen als Wohnsitz begehrt: Keine Einkommensteuer, keine Erbschaftsteuer und im Ausland begangene Finanzvergehen werden nicht verfolgt. Monaco belegt Platz 20 unserer Topliste der besten Auswanderungsziele.
Sprache: Französisch; Italienisch und Englisch sind weit verbreitet
Hauptstadt: Monaco. Monaco ist ein Stadtstaat. Monaco-Ville ist der Stadtbezirk, in dem sich der Palast befindet. Die Unterscheidung zwischen dem Staat und der Stadt Monaco ist irreführend, da der Staat tatsächlich nur aus der Stadt (Gemeinde) Monaco besteht. Fläche: 1,97 km² Einwohnerzahl: 32.796 (Juli 2008) Bevölkerungsdichte: 16.866 Einwohner pro km² – eine der höchsten Einwohnerdichten aller Staaten. Währung: Euro Telefonvorwahl: +377 |
Lage
Das Fürstentum liegt an der französischen Mittelmeerküste zwischen Nizza im Westen (15 km Entfernung) und der französisch-italienischen Grenze im Osten. In den letzten Jahrzehnten hat man das Staatsgebiet durch Landgewinnung um 40 ha auf 197 ha (1,97 km²) vergrößert.
Klima
In Monaco herrscht Mittelmeerklima, mit milden Wintern und warmen Sommern, 796 mm Niederschlag und einer Sonnenscheindauer von 2.583 Stunden pro Jahr. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen im Januar/Februar um 10 °C, im Juli/August um 23 °C.
Steuern und Abgaben
In Monaco gibt es seit 1869 keine direkte Steuerpflicht für Privatpersonen. Der große Anteil vermögender Einwanderer hat das Fürstentum zu einem Symbol für Luxus und Reichtum werden lassen.
Im Dezember 2001 schloss Monaco mit Frankreich ein Abkommen zur Einführung des Euro. Monaco gehört zum Zollgebiet der Europäischen Gemeinschaft.
In Monaco gibt es eine Mehrwertsteuer wie in Frankreich, wohin auch ein Teil davon abgeführt wird.
Wirtschaft
Monaco ist in den letzten zehn Jahren zunehmend zu einem Finanz- und Wirtschaftszentrum geworden. Glücksspiel macht nur 5 Prozent des BIP aus. 30.000 Arbeitnehmer kommen als Grenzpendler jeden Tag von außerhalb nach Monaco.
Bevölkerung
- Monaco ist einer der sichersten und der am dichtesten besiedelte Staat der Welt (ca. 17.000 Einwohner pro km²).
- Die einheimische Bevölkerung (7.600) macht jedoch nur einen relativ geringen Anteil der Gesamtbevölkerung aus – genau 16 Prozent.
- 16 Prozent der Einwohner sind Italiener und noch(!) 47 Prozent Franzosen. Der Anteil der Franzosen geht aber ständig zurück, denn sie sind heute in Frankreich steuerpflichtig. Der einstige Gewinn, Steuerersparnis wiegt die hohen Immobilienpreise auf, ist damit hinfällig.
- Die restlichen 21 % verteilen sich auf 125 verschiedene Nationalitäten.
Das Casino – heute mehr Imageträger als realer Wirtschaftsfaktor
Jüngere Geschichte Monacos
- 1911 erste formelle Verfassung
- 8. Juli 1948 Beitritt zur WHO
- 1993 Beitritt zu den UN
- 2000 Entsendung eines ständigen Vertreters bei der EU in Brüssel
- 5. Oktober 2004 Aufnahme in den Europarat nach sechsjähriger Wartezeit
- 2005 Zweites Bilaterales Abkommen mit Frankreich
Politik. Der Familien-Stadtstaat Monaco
Monaco ist seit 1911 eine konstitutionelle Monarchie, in der der Regierende Fürst das Staatsoberhaupt ist. Die Exekutive besteht aus dem Regierungsrat, der aus vier Mitgliedern besteht, welche das Kabinett bilden; Vorsitzender des Regierungsrates ist der Staatsminister. Der Fürst setzt den Staatsminister ein, bedarf aber der Zustimmung Frankreichs.
Regionale Angelegenheiten, die nur Monaco betreffen, werden vom Gemeinderat beschlossen. Darin sind 15 gewählte Mitglieder, geleitet vom Bürgermeister Monacos.
In wichtigen Fragen der Außenpolitik muss zuerst Frankreich konsultiert werden – ansonsten agiert Monaco frei. Handelspolitisch gehört Monaco zwar zu Frankreich, die von Frankreich im Rahmen der Europäischen Union abgeschlossenen Verträge gelten aber nicht automatisch für Monaco. Über Frankreich ist Monaco auch dem Schengener Abkommen angeschlossen.
Monaco und die EU
Die EU bemängelt regelmäßig das „mangelhafte Demokratie-Verständnis“ von Monaco. Das Parlament sei zu schwach und die Justiz nicht willens, mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Letzteres fällt in Brüssel unangenehm auf, wenn es um Steuervergehen und Geldwäsche geht. Kurz: Die üblichen westlichen Standards werden in Monaco nur teils erfüllt.
Wenig überraschend: die Kritikpunkte der EU sind für den typischen Auswanderer nach Monaco die stärksten Pro-Argumente. – Monaco – Europa wie es einst war? Oder wie es sein könnte?