Chinesische Unternehmen sind innovativ, einflussreich und zukunftsorientiert und haben sich zu wichtigen Akteuren bei der Gestaltung der Welt von morgen entwickelt. Mit ihrer unermüdlichen Innovationskraft machen sie vieles, was bisher nur die westliche Welt vermochte. Mit ihrem Streben nach Wachstum und Expansion mischen Unternehmen aus China die Branchen auf und verändern die globalen Märkte. Von Technologieriesen wie Alibaba und Tencent bis hin zu Automobilherstellern wie BYD und Geely hinterlassen chinesische Unternehmen einen unauslöschlichen Eindruck in der Welt.
Was trägt China zur Welt bei? China ist ein Global Player mit einer starken Wirtschaft, starken Währung und einem stabilen politischen System. Diese Stärken könnten eine tragende Säule der neuen Welt werden, für die BRICS steht.
Das Bild der „Menschheit mit gemeinsamem Schicksal“ ist vielleicht für viele nur wie ein schöner Satz in einer flüchtigen Vision des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Von ihm stammt dieses Zitat. Diese Vision nimmt allerdings mit der Entwicklung der BRICS reale Züge an.
China stellt den Status quo in Frage und setzt neue Standards. Seine Unternehmen revolutionieren den elektronischen Handel, künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien, wobei ihre Produkte und Dienstleistungen weit über Chinas Grenzen hinausreichen.
China und Deutschland
In einer aktuellen Studie hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) den deutsch-chinesischen Handel unter die Lupe genommen. Das IfW kommt zu einem für Deutschland bedrohlichen Ergebnis: Die chinesische Wirtschaft wächst weiterhin, aber Deutschland profitiert vom chinesischen Wachstum kaum noch.
Anders ausgedrückt: Der deutsche Export nach China bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Wer bisher nur das chinesische Wirtschaftswachstum hochrechnete UND auch davon ausging, dass Deutschland proportional wachsend dorthin exportieren werde, der liegt im 2. Punkt falsch.
Bis 2018 stiegen die deutschen Exporte nach China kontinuierlich. Seitdem aber gehen sie zurück.
Fazit des IfW: Von China gehen für Deutschland keine Wachstumsimpulse mehr aus.
„Von den Kapitalgüterexporten nach China geht für Deutschland kein Wachstumsimpuls mehr aus. Deutschlands komparativer Vorteil in der Produktion von Maschinen entspricht nicht mehr dem Bedarf Chinas (…)“.
Vincent Stamer, IfW
Es vergeht kein Tag ohne Neuigkeiten, die Chinas Aufstieg bestätigen und Deutschlands Abstieg. Darin enthalten sind oft Tatsachen und immer öfter die selbsterfüllende Prophezeiung vom deutschen Verfall. So schreibt die Junge Welt (4.9. 2023):
In zentralen Bereichen der Produktion hat das Autoland BRD den Anschluss verloren. Noch in diesem Jahr soll in der Volksrepublik ein neuer Typ Batterie namens »Shenxing« in Serienproduktion gehen, mit der E-Autos binnen zehn Minuten Ladezeit auf eine Reichweite von 400 Kilometern gebracht werden können. Und die Versorgung mit Rohstoffen für solche Energiespeicher ist ohnehin nur in China gesichert. Außerdem haben dortige Hersteller in puncto Digitalisierung und bei den teilautonomen Fahrfunktionen die Nase vorn. Ihre in Modularbauweise errichteten Fabriken sind deutlich moderner. Zuletzt sind die chinesischen Autobauer auch noch aus der Rabattschlacht, die Tesla Ende 2022 auf dem wichtigsten Automarkt der Welt anzettelte, gestärkt hervorgegangen, während VW und Co. immer nur weiter an Boden verlieren.
A. Reich, „Autoland unter“ in JW vom 4.9.
Zwei Fälle in den letzten Tagen waren für mich Augenöffner und die will ich hier kurz erzählen:
Bestattungen der Zukunft?
Digitale Bestattungen werden in China wegen der Landknappheit immer beliebter, wie der Kanal Ruptly berichtete. Die Behörden in Peking bemühen sich, die Gesamtfläche der Friedhöfe im Land zu verringern, indem sie moderne Technologien in der Bestattungsbranche einführen.
Anstelle der traditionellen Grabsteine auf dem Friedhof können Familien Fotos und Videos ihrer verstorbenen Angehörigen in einer speziellen Halle des digitalen Friedhofs ansehen, in der die Urnen mit der Asche beigesetzt werden.
Durch die Möglichkeit, die Stimme des Verstorbenen wiederzugeben, können die Angehörigen mit dem digitalen Bild interagieren und die Familiengeschichte von Generation zu Generation weitergeben.
Medienberichten zufolge kostet eine digitale Bestattung auf einem Friedhof in Peking mehr als 7.700 Dollar, was dreimal billiger ist als eine Beisetzung auf einem offenen Friedhof.
Quelle: Ruptly ∙ Telegram Kanal
Was ist daran interessant? Dass es so leicht sein kann, Bestattungen pragmatisch in einem großen Zusammenhang zu behandeln. In anderen Worten, wie immens groß die Problemlösungskraft des chinesischen Staates ist. Wenn ich das mit dem deutschen Staat vergleiche … naja, wechseln wir an der Stelle das Thema, sonst wird es noch unerfreulich.
Der „Koloniale Fleck“
„Wir fordern die britische Regierung auf, bei den rechtlichen und anderen Verfahren zusammenzuarbeiten, um den Prozess zu erleichtern, der ein Test und eine Überprüfung der Aufrichtigkeit Großbritanniens bei der Beseitigung des kolonialen Flecks und der Wiedergutmachung seiner historischen Sünden sein wird.“ So gelesen in der „Global Times“ vom 28.08.2023.
Was ist daran interessant? Dass aus „Britannia! rule the waves!“ ein „kolonialer Fleck“ wird, sobald die ausgebeutete Seite das alte Machtspiel nicht mehr mitmacht. Es ist 100 Jahre her, dass England die unanfechtbare Seemacht auf allen Weltmeeren war und das Britische Empire das mächtiges Imperium der Welt. Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung, 1922, umfasste das Britische Weltreich 458 Millionen Einwohner und eine Fläche von 34 Millionen km² – das war ein Viertel der Weltbevölkerung und ein Viertel der Erde. Und im Jahre 2023 ist aus dieser politischen, militärischen, administrativen und kulturellen Großtat ein „kolonialer Fleck“ geworden, ein Makel, das Großbritannien bitte entfernen solle.
Während China weiter expandiert und seinen Einfluss geltend macht, nimmt die Welt dies zur Kenntnis. 3/4 der Welt mit Freude, Euphorie und ein kleines Dorf (nein ein Garten! Europa ist ein Garten!) mit der Zerknirschung, die bösartigen Greisen eigen ist.
Wie anders dagegen als die feindselige Attitüde der EU, die chinesische Führung:
„Wir werden die strategische Partnerschaft im Rahmen der BRICS weiter vertiefen, das BRICS+-Modell ausbauen, den Prozess derErweiterung aktiv vorantreiben, die Einheit und Zusammenarbeit mit anderen Schwellen- und Entwicklungsländern vertiefen, die Multipolarität in der Welt und die Demokratisierung der internationalen Beziehungen fördern und die Entwicklung der Weltordnung in eine gerechtere und vernünftigere Richtung vorantreiben.“
Xi Jinping auf dem BRICS Gipfel über die Ziele Pekings
China verändert die Welt, weil es die passende Strategie verfolgt und fähige Menschen sich um Partnerschaften an allen Orten der Welt bemühen. Das stört alteingesessene Akteure und zwingt die globale Geschäftswelt, ihre eigenen Ziele und Pläne zu überdenken.