Ein Neuanfang in einem anderen Land ist keine leichte Entscheidung. Pluspunkte beim auswandern sind eine vertraute Sprache und Kultur. Da Englisch in Deutschland die erste Fremdsprache ist und Irland zu Europa gehört, sind gleich zwei wichtige Kriterien erfüllt. Außerdem ist die Landschaft Irlands häufig ein wichtiger Faktor für die neue Wahlheimat.
Steckbrief: Irland in Zahlen
Daten | Kommentar |
---|---|
Amtssprache: Irisch, Englisch | Irisch ist 1. oder 2. Sprache von knapp 40% der Einwohner; wird v.a. an der Westküste gesprochen |
Hauptstadt: Dublin | 553.165 Einwohner |
Fläche: 68.883 km² | entspricht der Fläche von Bayern |
Einwohnerzahl: 4.900.000 | (2019) |
Bevölkerungsdichte: 71 Einw. pro km² | (Deutschland: 233/km²) |
BIP je Einwohner: 80.504 USD | nominal, #3 weltweit |
Human Development Index: 0,955 | #2 weltweit |
Deutsche im Land: 19.000 | Eurostat 2020 |
Ausländeranteil: 15,9 % | UN Angabe von 2015 |
Irland ist als Auswanderungsland ein Geheimtipp und unsere Nummer 4 im Ranking der besten Zielländer. Platz 6 im Weltvergleich der menschlichen Entwicklung (HDI; höher ist besser), Platz 15 nach BIP pro Person (höher ist besser) und Platz 1 in der Whiskeyherstellung. Was könnte es Bessres geben?
Die jüngere Geschichte Irlands
Irland bekam die Krise ab 2007 mit unglaublicher Härte ab. Bis in die 1980er war Irland der britische Hinterhof. Der Nordirlandkonflikt schien sich nur in Belfast abzuspielen. Limerick? Galway? Das eine ist ein Spottvers, das andere eine Grafschaft (nicht zu verwechseln mit dem Galloway Rind aus Schottland). Galway kennt keiner, es liegt irgendwo in Irland.
Dann nahmen die Iren ihre Geschicke selbst in die Hand. Geringe Steuersätze lockten internationale Unternehmen, Arbeitsmigranten aus ganz Europa folgten. Die Staatsschulden wurden von über 90% 1993 auf unter 50% im Jahr 1999 gesenkt. Der Wohlstand stieg. Der Hinterhof leuchtete heller als das Haupthaus. Die Regierung tat das Beste, was sie konnte und was einer deutschen nicht im Schlaf einfallen würde: Sie senkte die Unternehmenssteuer, von 40% auf 12,5%. Der Keltische Tiger setzte zum Sprung an. Da gaben die amerikanischen Häuslebauer ihre unbezahlten Kreditverträge an ihre Hausbanken zurück. Irgendwo zwischen Drittwagen und Yacht war das Geld ausgegangen. Die Hausbanker schrieben die schlechte Nachricht ihren Gläubigern. Die Gläubiger wollten erst nichts von dem Krümelkram wissen – wie aufregend ist ein Eigenheim in Virginia, wenn man die ganze Schlossallee besitzt? Aber nach dem dritten Sack Post fingen sie doch an zu rechnen. Hm, kein Geld da. Wir holen unsere Auslagen zurück, dachten sie sich, das kann doch nicht so schwer sein. Wo haben wir nochmal investiert? So eine kleine Insel, äh, in Europa? Nach einigen verstotterten Pressemitteilungen hatten sich die Banker den Namen Irland gemerkt und machten sich daran, ihre offenen Kredite nach Irland zu schicken. Der Postbote legte die Post dem Keltischen Tiger leise unter die Pfoten und ging. Die Iren kennen ein Sprichwort: Das Ende vom Wald ist der Anfang vom Moor.
Foto: Der Irish Clover, das Kleeblatt, Nationalsymbol Irlands. Der Hl. Patrick erklärte damit im 5. Jahrhundert den (damals noch heidnischen) Iren die Dreifaltigkeit. Auch er war übrigens ein (unfreiwilliger) Einwanderer. Seine Missionstätigkeit war so erfolgreich, dass sie ihn nicht mehr gehen lassen wollten. Er wurde zum Nationalheiligen der Insel und heute sind 84 von 100 Iren römisch-katholische Christen.
Irlands Krisenjahre
Sieben Jahre lang strauchelte der Tiger. Straucheln heißt hier konkret, dass über 70 Milliarden USD Schulden in Irlands Kassenbuch (NAMA heißt die Bad Bank) geschrieben wurden. Die Schulden vermehrten sich, 2010 waren es 731 Mrd. US Dollar. Andere hätten sich einen Strick genommen! Die Iren wussten, dass es nicht allein ihre Schulden waren. Die Lehmann Brothers, Fannie Mae oder Dell, Microsoft, Google waren keine Iren. „Aber jetzt muss mal Schluss sein mit dem Getrickse“ sagten die aufgebrachten Banker und dass die Iren mal für ihre Fehler geradestehen sollten. Die nahmen den letzten Schluck Whiskey, sparten, schufteten und hofften auf besseres Wetter. Die Gastarbeiter nahmen den letzten Flug nach Hause, in Irland wurde entlassen wie noch nie. Manche glaubten, jetzt seien die Iren wieder da wo sie 1989 angefangen hatten. Aber es sieht so aus, als ob die Iren etwas gelernt hätten. Sie haben ein Sprichwort: Besser ein Esel, der dich trägt, als ein Pferd, das dich abwirft.
Ich lese heute nirgendwo von Boom oder beachtlichem Wachstum in Irland: Keiner spricht es aus, aber die Zahlen sagen es. Während die Schulden noch längst nicht abbezahlt sind (wie denn auch!, 200 Jahre lang müsste ganz Irland hungern, um nur die Schulden abzubezahlen), ist die Arbeitslosigkeit wieder gesunken, stellen die Firmen wieder ein, ist wieder Licht am Horizont. Durch die Schuldenkrise, die Irland mit ausbadet, konnten wir erleben, wie weit in der Welt Verantwortung geklärt wird und wie weit Krisenmanagement und Hilfsbereitschaft in der EU gehen: Bis zur Armlehne des eigenen Sessels.
Das will kaum jemand hören. Es ist jedoch die Vorgeschichte, die ich im Blick habe, wenn ich Irland auf Platz 4 unseres Rankings sehe. Es gibt Länder die sind größer, es gibt welche, die sind reicher. Aber ich wüsste keines, dass die Festigkeit in der Krise wie die Iren hat. Vielleicht sind die Letten, die Litauer und die Isländer ähnlich robust und hart im Nehmen. Aber sonst?
Fakten über Irland
Irland ist ein neutrales Land, ohne Bündnisse und internationale Affären. Irland gehört zur Europäischen Union. Ende 2013 hat Irland das Rettungsprogramm von EU und IWF offiziell beendet. Die Regierung hatte die Vorgaben zum Schuldenabbau eingehalten und vertragsgemäß die Banken-Schulden refinanziert. Im Jahr 2014 legte die Wirtschaft zu, das BIP wuchs um 5,2%. Zum Jahresende 2014 wurde das irische Sparprogramm beendet. Einige Steuern wurden wieder gesenkt (nach Erhöhung in den Jahren seit 2007), öffentliche Ausgaben vorsichtig erhöht, während die Regierung ihre Defizit-Reduktionsziele beibehält. Im Jahr 2015 erreichte das BIP-Wachstum 7,8%, das höchste Wachstum in der EU für das zweite Jahr in Folge. Das sind die Zahlen, die ich meinte, als ich von der Standhaftigkeit in der Krise sprach.
Zur Wirtschaft Irlands
Pferdefuß: Die Rolle ausländischer multinationaler Unternehmen ist weiter gestiegen. Man hat Teufel mit Beelzebub ausgetrieben. Heute ist die Fokusierung Irlands auf den Export noch stärker als sie es vor 2005 war.
Irlands niedrige Körperschaftssteuer von 12,5% und ein talentierter Pool von High-Tech-Arbeitern waren Schlüsselfaktoren für die Förderung von Unternehmensinvestitionen. Lose Steuerresidenzanforderungen machten Irland zu einem gemeinsamen Ziel für internationale Firmen, die die Besteuerung vermeiden wollten. Unter dem wachsenden internationalen Druck gab die Regierung an, dass sie in strengeren Steuergesetzen eintreten würde, um eine Lücke zu schließen.
Fazit
Da liegt es nahe, dass so mancher in seine Pläne zum Auswandern Irland in die engere Wahl nimmt. Die englische Sprache macht die Arbeitsaufnahme einfacher als anderswo. Vom Atlantikklima geprägtes Grün und alte Städte versprechen eine heimelige Wohnumgebung. Und wer in den neueren Wohnvierteln wohnt, kann zumindest teilweise ins alte Irland eintauchen. Die Gastfreundschaft der Iren ist sprichwörtlich geworden.
Einreise und Arbeit
Auch mit Hinblick auf den Arbeitsmarkt lohnt der Plan, zum Auswandern Irland zu wählen:
Irland verzeichnet eine aufstrebende Wirtschaft. Durch seine ideale Lage zwischen den Vereinigten Staaten und Kontinentaleuropa siedeln hier viele internationale Firmen an. Die Nachfrage an ausländischen Arbeitskräften ist sehr groß! Einige Internetportale bieten z.B. speziell Jobs für deutsche Auswanderer an.
Eine Besonderheit in Irland ist: Auch ungelernte Arbeitskräfte sind gefragt! Etliche Angebote gibt es im Bereich Call-Center und Kundenservice. Einarbeitungen finden routinemäßig statt. Die Betriebe sind auf ausländische Arbeiter eingestellt.
Vor Arbeitsbeginn sind bestimmte Formulare nötig. Die sogenannte PPS Number kann beim Sozialamt beantragt werden. Als Adressennachweis gilt schon ein Bankauszug mit Adresse.
Erst mit dem Arbeitsvertrag in der Tasche kann eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt werden. Der Zeitraum des Vertrags bestimmt auch die Dauer der Aufenthaltsgenehmigung. Wichtig: Mehr als fünf Jahre ist dies in der Regel nicht möglich! In diesem Fall muss ein Antrag auf Verlängerung gestellt werden. Mitglieder der Familie werden für die Dauer mit eingetragen.
Wohnen und Leben in Irland
Durch die Freizügigkeit in der EU ist die Einreise für Deutsche sehr leicht. Der Erhalt der für die Arbeitsaufnahme notwendigen Unterlagen stellt auch kein Problem dar. Zum Auswandern Irland zu wählen bedeutet noch lange nicht, auf dem Land zu leben! Die meisten Stellenangebote führen nach Dublin oder in eine andere größere Stadt. Die Kosten für den Lebensunterhalt variieren erheblich zwischen Stadt und ländlichem Gebiet. Lebensmittel und Versorungskosten sind generell teurer als bei uns.
Die Mietpreise steigen mit der Einwohnerzahl der Stadt. So ist eine Wohnung in Dublin mitunter kaum bezahlbar. In kleineren Provinzstädten hingegen ist für 500 Euro schon ein kleines Haus zu haben. Wohnungen werden in Irland oft nur jahreweise vermietet. Viele Zimmer sind bereits möbliert. Dies macht einen Umzug angenehm und unkompliziert: Nur die persönlichen Habseligkeiten sind mitzunehmen.
Fazit und Tipp: Zum Auswandern Irland zu wählen, ist mit einigen kleineren Hürden verbunden. Die Iren arbeiten länger als die Deutschen. Stellen Sie sich darauf ein, dass die Arbeit nicht nur als notwendiges Übel betrachtet werden kann, sondern sie kostet Zeit und Sie haben Kollegen – es ist ein Teil Ihres Lebens in Irland. Wenn Sie belastbar sind und (auch) die Arbeitserfahrung suchen, passt alles. Familien mit Kindern haben in Irland einen schwereren Stand als woanders.
Webtipps
- Dirk ist 2007 nach Irland ausgewandert und erzählt von seiner neuen Heimat Interview: Leben in Irland
- Der große Nachbar von Irland: Großbritannien, statistisch das viertwichtigste Zielland deutscher Auswanderer.
- Sehnsucht nach einer Insel? Wir stellen Jersey, Malta und andere vor.
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Irland
letzte Bearbeitung: 02.11.2021
Jetzt mal ehrlich
Hallo zusammen,
ich habe morgen ein Telefon-Interview bei einem Computerspielhersteller in Cork. Jetzt mal ganz ehrlich:
Was ist es, was ihr in Irland vermisst, was in Deutschland als Standard angesehen wird?
Wie viel muss man in etwa verdienen, um sich (in Cork/Umgebung) finanzieren zu können. Mit finanzieren meine ich: Nicht in einer WG leben, sondern wirklich eine eigene schnuckelige 2 Zimmer-Wohnung und sich hier und da etwas leisten zu können?
Wie sieht es mit dem Führerschein aus? Ist er auch in Irland gültig?
Einer von euch hatte geschrieben, dass man pro Arztbesuch 25 € bezahlen muss. Da ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe, muss ich zu regelmäßigen Untersuchungen und brauche meine Medikamente.
Außerdem hatte jemand geschrieben, dass er auch bei Blizzard angefangen hat. Inwiefern wird man beim Umzug unterstützt (auch finanziell)?
Vielen lieben Dank für Antworten.
Lieben Gruß
Rebekka
Hi Rebekka!
Hi Rebekka!
Ich lebe seit 5 Jahren in Irland und mir gefaellt es sehr gut.
Hier mal ein paar Tipps. Der deutsche Fuehrerschein ist ueberall in der EU (also auch in Irland gueltig). Du brauchst auch keine Aufenthaltsgenehmigung, da du EU Buerger bist.
Zum Mieten in Irland kann es ganz unterschiedlich sein. Kommt auf die Lage, Groesse und Ausstattung an. Du must wissen, dass die meisten Mietwohnungen in Irland moebliert sind und der Vermieter meistens mindenstens 1 Jahr Vertrag macht. Die Iren kaufen mehr als zu mieten. Also ist das fuer die mehr ne Uebergangsloesung. Check mal http://www.daft.ie und da kannste sehen was Miete so kostet. Ansonsten ist Irland teuer (vor allem Dublin und die grossen Staedte) Aber es geht hier auch keiner fuer unter 5 Euro arbeiten. Mit Bewerbungen weiss ich nicht, nur dass du sehr gutes Englisch brauchst.
Du solltest auch beim Einwohnermeldeamt und auch Finanzamt in D fragen wegen Steuern Abmeldung etc. Denke es ist ok wenn es unter 1 Jahr ist ansonsten musst du hier Steuern zahlen und verlierst auch deine Krankenversicherung in D. Arztkosten sind teuer, nicht 25 Euro sondern um die 50 Euro. Dafuer bezahlt man kaum Krankenkassengebuehren.
Ach das mit dem vermissen ist das gute deutsche Essen. Ansonsten sind die Leute hier so nett, dass ich bestimmt nie wieder in D. leben werde…
Lg
Michael
Neues Land
Hallo,
ich habe lange Zeit in Spanien gelebt – aber die Krise bzw.der Bauboom ist stark zurück gegangen und als Autonomo
hat man vom Staat nichts zu erwarten, nun bin ich wieder in Deutschland und bin bei der Arge nur ne Nummer zwar abgesichert aber rumsitzen geht nicht auch nicht mit 50J.
Wie sieht es im Handwerk aus wie – Lackierer, Maler usw. Habe viel Erfahrung in Spanien gesammelt u ausgeführt. Wie sieht es in Irland aus? Sprache kein Problem – Wer hat schon Erfahrung gesammelt und kann mir ein paar fragen beantworten
würde mich freuen von euch zu hören..Manfred
Hallo, der Beitrag weist
Hallo,
der Beitrag weist einige kleine Fehler auf. Die PPS Nummer ist nicht zwingend VOR ARBEITSBEGINN notwendig. Notwendig ist allerdings die Firmenregistrierungsnummer wenn man die PPS Nummer beantragt. Diese bekommt man normalerweise am ersten Tag während der „Induction“.
Groessere Firmen z.B. Call Centren erledigen teilweise die Anmeldung ihrer neuen Arbeitnehmer selbst.
„Als Adressnachweiss reicht meist der Kontoauszug mit Adresse“, leichter gesagt als getan denn ohne „Adressnachweis“ kein Konto. Ich persönlich würde den umgekehrten Weg wählen. Erst die PPS Nummer beantragen und dann mit dem Schreiben zur Bank um ein Konto zu eröffnen. Dies wird von den Banken als Adressnachweis akzeptiert. In der Regel dauert die Zustellung der PPS Nummer nur ein paar Tage. Aufenthalts / Arbeitserlaubnis ist für EU Bürger nicht notwendig.
In 2-3 Jahren weg…
Hallo,
mein Mann und ich haben vor in 2-3 Jahren nach Irland auszuwandern. Natürlich haben wir uns das gut überlegt,lernen fleißig Englisch, sparen fleißig usw. Trotzdem fehlt mir jemand der meinen Traum teilt – d.h. ich würde mich freuen mich mit jemandem auszutauschen der dasselbe vor hat oder bereits hinter sich.
Wohin in Irland wissen wir noch nicht genau, da dies ja auch abhängig von Job und Wohnungsangebot ist….
Den Traum nach irland zu gehen haben wir schon lange und werden uns den in jedem fall erfüllen.
Liebe Grüße Manu
Meine mailadresse : irland1969@web.de
Hallo, wir sind Masha und
Hallo,
wir sind Masha und Markus und haben ebenfalls vor nach EIRE auszuwandern. Schon in Irland angekommen? Wir arbeiten daran seit März 2010 mit Bewerbungen, jedoch bis jetzt ohne Erfolg. Ich suche Stellen im ‚customer service sales German’roles… vielleicht habt Ihr ja eine Idee was man bei einer Bewerbung von Deutschland aus besser machen könnte. Jede Idee ist willkommen.
Auf eine baldige Antwort von Euch würden wir uns freuen.
Greetings Masha & Markus
Hallo Masha und Markus. Hab
Hallo Masha und Markus.
Hab es geschafft, ich werde im Oktober nach Irland reisen und dort arbeiten.
Vielleicht ist ja das hier was für euch, wobei dieses ggf. nicht ganz ist was ihr sucht: Es ist eher ingame- und/ oder Rechnungsupport bei einem der größten Spieleentwickler der Welt.
http://eu.blizzard.com/de-de/company/careers/posting.html?id=0900093
Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg und dass euer Wunsch erfüllt werden.
Benny
Hey Benny! Ich spiele
Hey Benny!
Ich spiele mittlerweile schon ein Jahr mit dem Gedanken mich bei Blizz zu bewerben…. hab mich bis jetzt noch nicht getraut. Habe aber diese Woche mit der Bewerbung begonnen.
Würdest du mir vielleicht ein Paar Tipps dafür geben? Und wie war das Interview am Tel. und in Cork direkt bei Blizz? Könntest du mir sagen wie die Chancen für einen job stehen? Laut der Hp von Blizz sind noch Stellen zu besetzen in diesem Bereich.
Wäre wirklich für jede Info dankbar…:-)
Lg
Bewerbungen nach Irland
Hallo!
Wir sind gerade aus Irland in die Schweiz gezogen, nachdem wir 11 Jahre dort gelebt haben. Leider sieht es momentan auf dem irischen Arbeitsmarkt ziemlich mager aus! Viele internationale Firmen verlassen das Land, weil die steuerlichen Verguenstigungen ausgelaufen sind und die Lebenshaltungskosten und daher die Loehne enorm hoch sind! Es gibt aber immer wieder Firmen, die Leute suchen. Es werden nicht die tollsten Jobs sein, aber um einen Fuss in die Tuer zu bekommen, wuerde ich es bei den Autovermietungen wie Hertz etc versuchen. Die suchen eigentlich immer Leute. Wenn man erstmal dort ist und arbeitet, kann man sich immer noch auf die Suche nach einem besseren Job machen. Schau auch mal bei der Deutschen Bank in Dublin oder wende Dich an Vermittlungen wie Adecco, die in D wie auch in IRE sind. Schau auch auf http://www.jobs.ie und irishjobs.ie, sehr gute Seiten! Auch diese Seite ist sehr hilfreich: http://www.career-contact.de/laenderinfos/irland/bewerben.php
Hoffe, das hilft Euch ein wenig weiter!
Gruss
Michael
Auswandern
Ich habe auch ein Jobangebot aus Cork erhalten und überlege nun, nach Cork umzusiedeln. Vielen Dank für die Informationen dieser Seite, es war sehr hilfreich.
Ich lebte 1 jahr lang in
Ich lebte 1 jahr lang in Castleknock (Dublin), Irland ist ein recht gemütliches und schönes Land, bis das Bier und Tabak teuer waren. Das Arbeiten geht an sich, aber die Organisation und Planung der irren ist nervend. Ich persönlich würde Galway, Sligo oder Limerick soll schön sein.
Einfach probieren!
Ich lebe seit ueber 12 Jahren hier im Norden Irlands (Rep.) und kann all den vorher beschriebenen Unzulaenglichkeiten nur voll zustimmen. Auch ich habe angefangen, die Moeglichkeiten einer Rueckkehr nach D. auszuloten. Trotzdem moechte ich niemandem abraten, hierher auszuwandern, denn Irland ist und bleibt ein liebenswertes Land. Es haengt viel davon ab, was fuer ein Mensch man ist:
Ist man kontaktfreudig und immer zu einem Schwatz uebers Wetter oder andere Banalitaeten bereit, faellt es schon einmal leichter, hier zu leben. Ob man dabei Freunde gewinnt, ist eine andere Frage, denn die Iren sind aller Art Fremden gegenueber nur oberflaechlich freundlich und darunter sehr unzugaenglich. Ist jemand eher zurueckhaltender Natur, laeuft er Gefahr, an Einsamkeit zu Grunde zu gehen, denn die Nachbarn werden weder einmal hereinschauen noch ihn wegen irgendetwas ansprechen. Dazu kommt der schon angesprochene Mangel an kulturellen Angeboten, der sich besonders auf dem Lande und noch schlimmer in der Nordhaelfte Irlands bemerkbar macht. Ist man unternehmungslustig genug, kann man ja etwas organisieren…:) Meine Erfahrungen betreffen aber nur das Leben auf dem Lande, vielleicht ist das in den Staedten anders.
Ich wuerde jedem empfehlen es zu probieren, aber sich die Option der Rueckkehr offen zu halten – wenigstens in Gedanken. Nach zwei oder drei Jahren wird sich herausgestellt haben ob man mit den Iren „kann“ oder nicht. Nicht empfehlen wuerde ich es Familien mit Kindern – siehe die Beitraege oben, und andere Gruende.
Ich hoffe, dies hilft dem einen oder anderen bei seinen Ueberlegungen.
Petra
DANKE!
Hallo,
bin zufällig auf die Seite geraten und spiele mit dem Gedanken nach Irland auszuwandern. Daher ein fettes DANKESCHÖN für alle Poster – tolle Infos aus erster Hand!
LG
Andreas
Irland mit Familie
Hallo,
hier schreiben vorwiegend anscheinend junge Leute ohne Familienanhang. Vielleicht ist es fuer den einen oder anderen auch mal interessant, von den Erfahrungen einer Familie zu hoeren. Wir sind 2005 zu Dritt nach Irland gezogen. Zwei Erwachsene (um die 40 Jahre alt) und ein Teenager. Was uns hier erwartet wussten wir nicht so recht. Was wir heute, nach 3 1/2 Jahren wissen: Wir moechten in jedem Fall nach Deutschland zurueck. Warum? Dublin ist keine Stadt, in die man sich verlieben kann. Es ist richtig, hier ist alles extrem teuer, aber mit guten Gehaeltern ist das nicht das grosse Problem. Kommt man mit einer Familie hierher muss man allerdings auch recht gut verdienen. Es ist nicht das Finanzielle, das uns nach Hause draengt. Warum wollen wir nach Hause? Deutschland bietet kulturell unheimlich viel mehr als Irland. Irland hat eine schoene Landschaft, aber das ist fast schon das schoenste an Irland. Die Staedte sind sehr unterschiedlich zu deutschen Staedten. Es gibt nicht die schoenen Marktplaetze mit den Cafes und Eisdielen. Einen richtigen Sommer vermissen wir ebenfalls. Deutschland wird oft als kinderfeindlich uns als Servicewueste dargestellt. Heute sehen wir das anders. Die Verkaeufer in Deutschland sind generell freundlicher als hier und die Staedte und Kommunen tun wesentlich mehr fuer Familien als man in Irland erwarten kann. Oeffentliche Kindergaerten gibt es kaum. Wer sein Kind in eine Kindertagesstaette gibt, muss hier in Dublin ungefaehr 800 bis 1000 Euro im Monat dafuer zahlen. Fuer viele Familien nicht einfach. Es gibt hier oeffentliche und private Schulen. Da man natuerlich das Beste fuer sein Kind moechte, versucht man es zu einer guten privaten Schule zu schicken. Diese Schule kostet uns 4000 Euro im Jahr. Wie macht man das, wenn man 3 Kinder hat? Oeffentliche Schulen sind generell schulgeldfrei. Aber die Eltern werden trotzdem immer wieder zur Kasse gebeten, da der Staat hier nicht fuer die Kosten aufkommt und es den Schulen dann staendig an Geld fehlt. Das nennt man dann freiwillige Zuwendungen der Eltern. Beschaemend fuer ein Land, in das das Geld nur so geflossen ist. Junge irische Familien tun mir wirklich leid. In Zukunft wird das Leben sicherlich noch schwieriger fuer sie werden. Das Gesundheitssystem muss ich nicht ansprechen. Das ist hier eine Katastrophe. In Deutschland zahlen wir zwar hohe Versicherungsbeitraege, aber wir haben auch ein luxurioeses Gesundheitssystem. Es ist ebenfalls beschaemend, dass hier Menschen sterben muessen, da sie trotz offensichtlicher schwerer Krankheit auf lange Wartelisten kommen. Wer es sich leisten kann, ist hier zusaetzlich privat krankenversichert (und das ist zu empfehlen). Das heisst hier allerdings nicht, dass hier dann alles bezahlt wird. Das heisst lediglich, dass man mehr Krankenhaeuser zur Auswahl hat und nicht auf so lange Wartelisten kommt. Irland hat sich leider fuer das Boston und nicht fuer das Berlin Modell entschieden. Kein Wellfare state und jeder ist fuer sich selbst verantwortlich. Leider. Ich kann nicht den anderen Beitraegen zustimmen, wenn es um die irischen Menschen geht. Sie sind nicht fauler oder mehr alkoholkomsumierend als andere Nationalitaeten. Wir haben keine schlechten Erfahrungen gemacht. Das soziale Leben ist hier anders, aber damit muss man rechnen wenn man in ein anderes Land geht. Unser Fazit ist: Wir sind doch kulturell so sehr in Deutschland verwurzelt, dass Irland nicht unsere Heimat werden kann. Fuer uns wird es wieder zurueck gehen.
Beste Gruesse,
N
Der keltische Tiger lahmt gewaltig
Ich kann mich da Thomas nur anschließen.
Ich lebe jetzt seit 2004 in Cork im Südwesten Irlands
und man sieht es hier noch stärker als in Dublin, daß die Wirtschaft stark rückläufig ist.
Die Arbeitslosenzahlen steigen täglich, Firmen verlassen das grüne Steuerparadies auch in kurzen Abständen, usw., usw.
Die Flexibilität und Fachwissen, die Deutsche Fachkräfte mitbringen, ist schon lange nicht mehr gefragt – warum auch, es gibt ja genügend ander Ost-Europäischen Völker, die noch für 2 €/Stunde arbeiten (Entschuldigung, wenn sich jetzt einige dieser Personengruppen angegriffen fühlen).
Geht irgend etwas schief, werden sofort die anderen dafür verantwortlich gemacht nur nicht die Iren selber.
Die Iren sind Weltmeister im rumheulen und andere „Iren“ für die Probleme im eigenen Land dafür verantwortlich zu machen. Trifft die Meckerattacke dabei aber einen Iren, der ein (entfernter) Bekannter ist, dann wird nichts gesagt und alles ist in Ordnung, oder es wird gegen andere Ländergruppen geschollten!
Ich sage nur Volksabstimmung gegen den Lissabon Vertrag!
Diese Ablehnung wurde wie ein Fußballsieg gefeiert 🙁
Öffentliche Verkehrsmittel …. hier????
Noch katastrophaler als in Dublin!
Da ist Dublin echt ein Paradies im Vergleich zu Städten wie Cork, Limerik oder Galway.
Nur ein Szenario:
Muß man einmal von Dublin mit dem Flugzeug wohin, dann ist alleine die Anreise von Cork eine mehrstündige Odysee von
min. 4 Stunden!
Die Lebenshaltungskosten sind extrem teuer – Achtung träumen Sie nicht von mehr Gehalt, wegen der niedrigen Steuer (20%).
Daß was Sie mehr verdienen ist umso schneller bei den versteckten Steuern wieder weg.
Vom Gesundheitssystem möchte ich gar nicht reden, aber was sich hier Artztpraxis oder Krankenhaus schimpft, gibt es sogar immer häufiger nicht einmal in Ländern wie Afrika.
Familien würde ich, außer mit der Aussicht auf ein Gehalt von Min. 40.000 € (Alleinverdiener), von Irland abraten.
Erst Recht, wenn man schulpflichtige Kinder hat, denn daß Schulsystem wird immer schlimmer hier. Das Volk verdummt mehr und mehr. Ich frage mich, wie Irland es geschafft hat in der letzten PISA Studie so gut abzuschneiden.
Nur wegen der noch! vorhandenen grandiosen Natur außerhalb der Städte lohnt es sich schon lange nicht mehr hier her zukommen, um hier zu leben. Dazu reicht ein ausgiebiger Urlaub vollkommen aus – wenn man nicht schon nach einer Woche die Nase so gestrichen voll hat von den total überteuerten Preisen hier.
Fazit:
Überlegen Sie sich ganz genau, ob Sie auf viele wichtige Dinge wie z.B. öffentliche Verkehrsmittel (Spritpreise)
verzichten können – es gibt genügend andere Länder, deren Infrastruktur um ein vielfaches höher ist als hier in Irland.
Für junge Menschen, die Irland zur Auslandserfahrung für ein Paar Jahre nutzen möchten, ist Irland nach wie vor ein gutes Sprungbrett für die Karriere, aber sonst auch nichts.
wundert mich dass Sie noch
wundert mich dass Sie noch in Irland sind, wenn es soooo schlimm ist,
wenn es in Deutschland besser sein soll…..
In vielen Hinsichten haben Sie aber 100%ig Recht, nur mag ich zu bezweifeln, dass es in Deutschland immer besser ist.
Alles relativ…
Ich habe auch regelmäßig Phasen in denen ich nur die negativen Seiten des Lebens hier in Dublin wahrnehme aber alles in allem fühle ich mich doch recht wohl hier in meinem Irland. Das liegt nicht zuletzt daran das ich nach mehr als 5 Jahren vieles kenne wie meine Westentasche und mich hier eingelebt habe. Außerdem arbeite ich schon lange nicht mehr in einem „Einsteigerjob“ wie z.B. Call Center oder Dienstleistungssektor – sprich mein Job ist relativ sicher. Naiv sollte keiner sein und versuchen blauäugig nach Irland auswandern. Das kann nur schief gehen! In meinem ersten Kommentar oben habe ich das ja bereits erwähnt.
Für mich jedenfalls wird es trotzdem in naher Zukunft heissen Good Bye Ireland – das Heimweh nach Freunden und Familie ist immer größer als das Fernweh…
Hallo Thomas,bin durch
Hallo Thomas,bin durch Zufall auf Deine wunderschönen Foto’s gestoßen und hab nicht schlecht geguckt, als ich Deinen Nachnamen sah!Ich hab mal in Mansfeld gewohnt,ist ne kleine Stadt in Sachsen Anhalt.
Wie bist Du eigentlich auf die Idee gekommen,nach Irland zu gehen?Und: Hast Du das alleine durchgezogen?Konntest Du mehr als nur „Schul-Englisch“sprechen/verstehen?
Liebe Grüße von Nicoletta
Antwort
Hi, also nach Irland bin ich eigentlich durch Zufall gekommen. Seit den 90ern bin ich viel nach UK gereist weil ich die Lebensart dort irgendwie cool fand, nicht so stressig wie in Deutschland. Ich habe nach einem Job in London gesucht aber keinen (vernünftigen)gefunden. Dann wurde irgendwann verstärkt Personal für Irland gesucht naja und irgendwie hats geklappt. Das Englisch kommt mit der Zeit. Ist eigentlich nicht so schwer woanders zu leben, es gibt halt gute und schlechte Seiten hier und daheim. Wenn man am Ende des Tages zufrieden ist denke ich hat man das Richtige gemacht ;-)Und das mit dem Englisch kommt dann ganz von alleine… Schau doch auch mal auf meine http://www.myireland.de Seite und wenn du noch Fragen hast email einfach. Schöne Grüße aus Dublin.
Es ist ganz einfach warum
Es ist ganz einfach warum wir noch da sind.
Es ist nicht so einfach mit einer Familie mit 3 Kindern einfach wieder alle Zelte abzubauen.
Trotz allem schlechten hier, haben wir einige wenige Menschen kennen gelernt, denen wir vertrauen können, was nicht einfach hier ist, denn die Iren trauen sich ja selbst nicht über dne Weg.
Ehrlich gesagt hat man es da als Deutscher in Bezug auf Vertrauen einfacher.
Es ist daher auch ratsam (oft empfohlen von Iren) den Deutschen Akzent zu behalten :-).
In Bezug auf Deutschland habe ich nie herausgestellt, daß dort alles besser ist.
Wir bleiben in jedem Falle da und lassen uns halt einfach nicht alles gefallen.
Gerade in Dublin gibt es
Gerade in Dublin gibt es zahlreiche Callcenter und Software-Testcenter, die häufig nach Mitarbeitern suchen, aber schlecht bezahlen.
Allerdings hat Dublin eine miserable Infrastruktur mit selten fahrenden, unzuverlässigen Bussen; wer keinen Arzt empfohlen kriegt, muss uU 2 Wochen warten; anstelle von Rezeptverschreibungen bekommt man eine Genehmigung zum Erwerb des Medikaments zum Vollpreis; generell fand ich das Preisniveau auch bei Lebensmitteln unglaublich hoch.
Für und wider – Irland
Ich wohne nun schon seit 2002 in Dublin. Angefangen habe ich in einem Call Center und habe inzwischen einen guten Sachbearbeiterjob den ich in Deutschland nur mit einem Studium bekommen hätte. Irland war in den letzten Jahren wirklich interessant für Leute die flexibel sind und eine Alternative zu Deutschland gesucht haben. Leider ist die Wirtschaftsentwicklung auch hier rückläufig. Bei der Überlegung in ein anderes Land zu gehen sollte man auf keinen Fall so naiv sein und deutsche Lebensbedingungen voraussetzen. Öffentliche Verkehrsmittel sind in Irland meist extrem unpünktlich, Dublin selbst ist quasi ganztags im Dauerstau, Mieten und Lebenshaltungskosten sind extrem hoch so dass man meist in Wohngemeinschaften lebt. Das Gesundheitssystem hängt dem deutschen ebenfalls hinterher, trotzdem verlangt der Allgemeinarzt 25 Euro – nicht pro Quartal sondern bei jedem Besuch! Bei all den schlechten Sachen hat man natürlich auch die guten Dinge – Irlands Natur. Sobald man „Dirty Old Town“ Dublin verläßt findet man die grüne Insel die die meisten Besucher erwarten. Ich habe meine Fotos auf ausgestellt. Viel Spaß beim anschauen der Bilder und entscheiden ob Irland das richtige Auswandererland ist…
Auswandern nach Irland – ja oder nein
Hallo allerseits. Ich hatte ja bereits geschrieben das ich meine Zukunft eher in Deutschland sehe und das Thema „Auswandern“ eher temporär betrachte. Ich wohne jetzt seit 2 Monaten wieder in Berlin und vergleiche natürlich (nach fast 7 Jahren in Dublin) beide Städte genau. Von der Lebensqualität her hat Berlin doch einiges zu bieten. Allerdings vermisse ich die Lockerheit des irischen Lebens, Bull Island, den Velvet Strand, Howth Harbour und den Grand Canal. Positiv für mich ist vor allem das kulturelle Angebot in Berlin und die Nähe zu Familie und Freunden. Nach Dublin kommt man schnell mit dem Flugzeug von Berlin aus. Alles prima. PS: ich verdiene hier in Deutschland 1000€ weniger NETTO als in Dublin und habe seit meiner Rückkehr fast jede Woche Jobangebote mit Traumgehalt aus Dublin im Email Posteingang. Weniger ist aber manchmal mehr 😉