In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zogen die Auswanderungs-Treks nach Osten. Katharina die Große brachte Russland den Aufschwung. Doch auch Ungarn und der Balkan waren Ziele der Deutschen.
Im 18. Jahrhundert siedelten viele Deutsche nach Osten. Ihre Ziele waren Ungarn, Rumänien und Russland. Siedler aus Hessen, Bayern, Baden und der Pfalz folgten in den 1760er Jahren der Einladung der Zarin Katharina II. Sie bekamen neues Land in der Steppe an der Wolga und gründeten über 100 Dörfer. Daher der Name „Wolgadeutsche“. Durch die Rücksiedlung seit einigen Jahren ist er uns wieder bekannt.
Die Immigranten fanden günstige Bedingungen und Sonder-Konditionen vor. Sie erhielten oft einen politischen Sonderstatus. So konnten sie Deutsch als Verwaltungssprache beibehalten und sich weitgehend selbst verwalten.
In der Zeit ging es (noch) nicht um Integration von Ausländern. Sondern es bildeten sich deutsche Enklaven. Durch die (teils gewollte) Isolation wurden Sprache und Kultur über Generationen erhalten.
19. Jahrhundert: die Hochzeit der Auswanderung
Im 19. Jahrhundert erreichte die deutsche Auswanderung einen Höhepunkt. Drei Ereignisse sind besonders markant:
Ab 1816 änderte der Vulkan Tambora (Indonesien) das Welt-Klima. Es war einer der stärksten Vulkanausbrüche überhaupt. Die Aschewolken brachten der nördlichen Hemisphäre kalte und extrem nasse Sommer und Ernteausfälle in nicht gekannter Größe.
Die Deutschen folgten der Donau nach Südrußland: Tiflis und den Kaukasus. Nur wenige wählten damals schon die USA als neue Heimat.
Das Ziel: die Vereinigten Staaten
Die größte Auswanderungswelle begann 1845 als Reaktion auf eine Wirtschaftskrise. Über zehn Jahre lang strömten die Menschen in die Neue Welt. Die „Amerikalinie“ und moderne Überseelinien hielten den Boom bis zum Ende des Jahrhunderts aufrecht. Was zog die Menschen in die USA?
- Land, endlose Weiten – nicht umsonst gehört das noch heute zum Mythos USA.
- Außerdem wurde seit den 40er Jahren Gold gefunden und der „Goldrausch“ erfaßte die Alte Welt.
Nur während des Amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) ebbte die Welle der Emigranten ab.
Emigranten im frühen 20. Jahrhundert
Nach dem Ersten Weltkrieg war Südamerika das Haupt-Ziel der Auswanderer. Sie gründeten autonome Enklaven. Noch heute gibt es in Südbrasilien eine Region „Neu-Württemberg“.